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Dreimal Edelmetall für Frankfurter Damen-Trio
Von Birgit Arendt


Mit hohem Erwartungsdruck sind die Mädels der Sportschule, die von Landestrainer Karl-Heinz Lehmann betreut werden, zur Judo-Europameisterschaft der Junioren nach Sarajevo gefahren. Dabei ist es bereits ein Novum, dass drei von insgesamt sieben deutschen Nominierungen im weiblichen Bereich aus einem Land und noch dazu aus einer Trainingsgruppe kommen.
Katrin Dittrich als Titelverteidigerin hatte sicher die schwerste Bürde zu tragen. Aber auch Manja Keller und Mareen Kräh konnten sich in diesem Jahr bereits mit vielen internationalen Lorbeeren dekorieren.

Was dann die drei Sportlerinnen letztendlich in Sarajevo boten ist schon bemerkenswert. Drei Starts - drei Medaillen!
Den Reigen eröffnete Mareen Kräh (-52 kg). Selbstbewusst ging sie ihre Kämpfe an und schaltete bereits in der Hauptrunde starke und zum Favoritenkreis zählende Gegnerinnen aus. Im Kampf um den Einzug ins Finale bezwang sie dann auch die favorisierte Israelin Michal Feinblat mit einer Superleistung. Im Endkampf musste sie sich dann allerdings der Italienerin Rosalba Forciniti beugen und wurde damit Vize-Europameisterin.
Manja Keller (-70 kg) scheiterte im Kampf um den Einzug ins Finale an der Titelverteidigerin und auch späteren Junioren-Europameisterin Swetlana Tsimashenka aus Weißrussland, besiegte jedoch im Fight um Bronze die starke Holländerin Pien Selbeck durch eine Festhalte. Damit wurde Manja Europameisterschafts-Dritte.
Die Titelverteidigerin des Vorjahres, Katrin Dittrich, musste sich ebenso beim Kampf um den Einzug ins Finale der späteren Europameisterin, der Slowenin Lucija Polavder, beugen. In der Begegnung um Bronze gab es dann eine Neuauflage des vorjährigen Finals gegen die Russin Elena Shleyzye, das Katrin jedoch wieder souverän gewann.
Trainer Karl-Heinz Lehmann ist sehr stolz auf sein Trio und bemerkte mit einer vom Anfeuern noch etwas gebrochenen Stimme: "Die Mädels haben mit konzentrierten Leistungen bewiesen, was in ihnen steckt und bestätigt, dass sie ihre Vorleistungen genau auf den Punkt abrufen können."
Aber auch die früheren Trainer von Manja und Mareen haben eine lange Autofahrt nicht gescheut und vor Ort die Daumen gedrückt. Ralf Thiem, bei dem Manja vor vielen Jahren in Potsdam-Babelsberg die ersten Judo-Schritte erlernt hatte, war begeistert: "Unsere strapaziöse Fahrt hat sich gelohnt, die Fahrgemeinschaft zusammen mit Mareens früheren Trainern aus Spremberg ist sogar richtig wertvoll geworden. Denn wir kommen mit zwei Medaillen im Gepäck zurück."
Deutschland hat auch in diesem Jahr mit Anja Wagner aus Thüringen eine Europameisterin. Besonders erfreulich ist, dass auch die jungen Männer Silber durch Nick Hein und Bronze durch Nico Kanning (beide SC Berlin) mit nach Hause brachten.
Mit einer Gold-, zwei Silber- und vier Bronzemedaillen haben die deutschen Junioren das meiste Edelmetall der 38 teilnehmenden Nationen dieser Europameisterschaften erkämpft. Von 14 gestarteten Kämpfern konnten sich elf unter die jeweils besten Sieben platzieren.

Mittwoch, 26. November 2003 (18:14)