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Japan 2002

Einige unserer erfolgreichsten Judo-Sportler unseres Landes wurden in diesem Jahr
zu Trainings-Lehrgängen nach Japan eingeladen.

Derzeit weilt eine Gruppe deutscher Mädels in Japan, um sich auf kommende
internationale Wettkämpfe und vor allem die Weltmeisterschaft der Junioren im
September in Korea vorzubereiten.
Aus unserem Land gehören Mareen Kräh, Marlen Hein, Manja Keller, Antje Merk
und Katrin Dittrich zu dem ausgewählten Kaderkreis der Teilnehmerinnen.
Ihre Reise vom 24.06.-15.07. lassen uns die Mädels miterleben und berichten über
ihre Erlebnisse.

 

Die Reise nach Japan und die Ankunft

 

Nachdem die Sachen für drei lange Wochen Japan mühselig in die 20 kg
Flug-Frei-Gepäck hineingepresst waren und auch die Adressen, Mails  und
Telefonnummern aufgeschrieben waren, konnte die Reise am Abend des
24. Juni in Berlin-Tegel losgehen.
Erwartungsvoll und aufgeregt fieberten alle dem großen Erlebnis Japan entgegen.
Unsere fünf Mädels aus Brandenburg und weitere eingeladene Sportlerinnen
begaben sich gemeinsam mit ihrem Trainer Hartmut Paulat auf diese Reise
vorerst bis Frankfurt am Main. Dort traf sich die Gesamtgruppe, bestehend
aus dem Delegationsleiter Günther Romenath, der sich als guter Reiseleiter
schon allein wegen seiner Sprachkenntnisse anbietet, den beiden Trainern
Michael Bazynski und Hartmut Paulat, einer Physiotherapeutin und 26 jungen
Damen. Na dann:  Non-Stop-Flug nach Tokio!

 

12 Stunden - diese waren bereits das erste Erlebnis! Diese Zeit kann ganz schön
lang und auch anstrengend sein. Aber mit Filmen, dem Flug in die Nacht hinein
und damit auch vielen müden Momenten und das bereits auf das Zielland
einstimmende Essen ließ sich der Flug letztendlich überstehen.

 

Aber was erwartet uns in Tokio?
Als wir ankamen hat es schon geregnet. Schön, dass wir alle nur kurze Sachen
mit hatten! Na Super! Und es sollte auch in den folgenden Tagen kaum aufhören
zu regnen. Wir haben uns alle als erstes einen Regenschirm gekauft: Rosa,
schlumpfblau und durchsichtig ....  Japan ist ganz schön teuer! Da werden wir uns
gar nicht viel leisten können!

 

Der Jetlag machte uns ganz schön zu schaffen. 7 Stunden Zeitverschiebung nach
"vorn" sind schon hart. So schliefen wir zwischen den Trainingseinheiten und waren
nachts hellwach. Aber das haben wir schnell geregelt gekriegt und uns daran gewöhnt.

 

Der Kodokan

 

 Gebäude

 

 

 

In Tokio leben und trainieren wir in dem berühmten Kodokan,
der ursprünglich von dem Begründer des Judosports Jigoro Kano 
ab 1882 als Trainingsstätte genutzt wurde.
Dieses damals sehr einfache Dojo ist heute zu einem mehrstöckigen
Gebäude aufgebaut worden.


Bei solch einer berühmten Stätte ist die Erwartung natürlich hoch.
Wir hatten einen Tempel erhofft und bekamen jedoch einen modernen Block zu sehen.

 

Die Trainingshallen sind alle modern ausgestattet.
Beeindruckend ist das riesige Dojo mit der entsprechenden Zuschauergalerie für etwa 900 Besucher. Aber es gibt auch spezielle Dojos:  Frauen-Dojo, internationales Dojo, spezielles Dojo für Technik-Training,...

 



Der Kodokan ist aber sonst sehr spartanisch eingerichtet. Wir haben ein "Bunkerzimmer" für 20 Personen. Aber das hatte auch Vorteile und war auch recht interessant.
Die Hotelräume sind in der dritten und vierten Etage des Kodokan untergebracht.

Besonderheiten in Japan bzw. im Kodokan:
Die Steckdosen zum Beispiel sind nur mit einem Zusatzadapter nutzbar, Telefon gibt es gar nicht im Zimmer.

Aber die Traditionen im Kodokan sind dennoch geblieben und es herrschen nach
wie vor strenge Sitten. Generell muss man im Kodokan mit dem Judo-Anzug
bekleidet sein. Und zum Beispiel ist die Sauna in Japan immer getrennt und meist
nur für Männer zugelassen.
Abends um 22.00 Uhr wird der Kodokan abgeschlossen. Da hat man dann kaum
eine Chance, bei Verspätung noch reinzukommen

 

Erste Trainingserfahrungen

 

Eigentlich sind die Japaner richtig nett, aber auf der Matte werden sie alle zum Tier.
Das Training ist sehr hart. Wir müssen jeden Tag - auch sonntags - um 6:00 Uhr
aufstehen und sofort Frühsport machen. Laufen, Treppen rauf und runter, zum Teil
mit Partner auf dem Rücken!
Dann haben wir zwei Mal am Tag Randori, je 2,5 Stunden. Vormittags meist Boden
oder Technik, nachmittags Standrandori. Von solch einer Trainingseinheit sind
ca.10 Minuten Erwärmung, und dann nur kämpfen.
Das wäre ja noch ok, wenn man zwischendurch mal eine Runde Pause hätte,
aber meistens müssen wir mindestens 8-12 Runden ohne Pause durchkämpfen.
Das schlaucht ganz schön.
In den ersten Tagen gab es noch zusätzlich den Kampf gegen die neue Zeit. Wir
konnten gar nicht so intensiv kämpfen und waren immer richtig platt.
Täglich wurden neue Japanerinnen aus verschiedenen Universitäten eingeflogen -
damit gab es niemals Langeweile.
Am Ende der ersten Woche dann schafften wir es endlich, auch mal gut mitzuhalten.

 

Wir haben jetzt die zweite Woche gut überstanden und sind alle noch unverletzt.
Heute (Sonntag) haben wir uns alle wieder getroffen, da wir ja die zweite Woche
getrennt waren. Zum Glück, wir haben uns nämlich schon mächtig vermisst.
Sehr positiv war erstmal, dass wir acht Mädels in der zweiten Woche Herrn Paulat
als Trainer hier in Tokio behalten haben. Er war sehr geduldig mit uns und hat uns
auch gut unterstützt. Bei jedem Training stand er an der Matte und hat uns gut
zugeredet bzw. ist auf unsere Techniken eingegangen. Dies brauchten wir wirklich,
da wir zwischendurch schon mal nen Durchhänger hatten.
Seit Montag Abend haben wir jedenfalls täglich an der Nittadai-Universität trainiert.
Wir haben dort auf jeden Fall schon einen Unterschied zur japanischen
Nationalmannschaft gemerkt. Hier konnten wir jetzt selber viel mehr werfen und auch
im Bodenrandori waren wir nicht mehr unterlegen. Teilweise war es sogar so, dass
sich einige Japanerinnen davor gedrückt haben mit uns zu trainieren.
Nach den einzelnen Randoris haben wir uns dann meist auf dem Gang eingefunden,
um eine Pause zu machen oder was zu trinken. Nach dem ersten Training waren da
allerdings nicht nur die Deutschen, sondern auch die Japaner, die nach Luft japsend
da lagen. :-)
Schade war allerdings, dass im Schwergewicht bzw. in der Gewichtsklasse bis 78 kg
nicht soviel Trainingspartnerinnen da waren. Stattdessen standen uns dann Männer
zur Verfügung, die mit uns Randori gemacht haben. Die haben natürlich nicht richtig
dagegengehalten und man konnte sie oft werfen. Das hat dann schon Spaß gemacht
die Kerle richtig durchzuwuchten!
So ging das dann die ganze Woche, morgens sind wir erst laufen gegangen und haben
danach am Vormittag Techniktraining unter der Leitung Herrn Paulats gemacht.
Am Nachmittag fuhren wir jeweils zu den verschiedenen Universitäten (z.B. Nittadai)
oder eben Werksmannschaften (z.B. Komatsu, Sumitomo) zum Randori.

Am Samstag der zweiten Woche (06.07.) gab es endlich wieder mal eine Trainingseinheit
am Vormittag weniger - wir haben uns am Freitag beim Training in Komatsu demzufolge
doch recht wacker geschlagen und haben uns diese Belohnung verdient!
Aber am Nachmittag geht es im Kodokan weiter, heute glücklicherweise kein Fahren.
Dafür kommen 30-40 Japanerinnen zu einer Art Stützpunkttraining aus allen
Universitäten für ca. 3 Stunden Training. Das wird sicher wieder hart werden!

Unsere dritte Woche in Japan beginnt.
Am Montag Nachmittag (08.07) gab es eine vierstündige Trainingseinheit bei Komatsu.
Wir waren total ausgelaugt.
Und Dienstag Vormittag war das Morgenprogramm an sich schon wie immer hart. Als wir
dann endlich fast fertig waren, kam plötzlich ein japanischer Trainer in die Halle und hat
noch ein Technik-Training drangehängt. Wir sind richtig breit gewesen.
Dieses Technik-Training, besonders am Boden, ist zwar sehr interessant gewesen, wir
konnten uns aber kaum noch konzentrieren.
Heute Nachmittag geht es dann wieder zu Nittadai-Uni.....
Wir sehnen uns nun langsam doch nach etwas Ruhe!

 

Tokio

 

Tokio ist eine pulsierende Stadt, es gibt viel Abwechslung.
Mc-Donalds (Heimat lässt grüßen!), Läden, die 24 Stunden offen sind, viele
Casinos.
Aber es ist in Tokio auch sehr schmutzig. Nicht der Boden, sondern die Luft.
Zwischen den riesigen Betonbauten steht der Smog geradezu. Auch ist es immer
diesig. Selbst wenn die Sonne scheint, kommt sie nie richtig durch, da über Tokio
immer eine riesige Dunstglocke liegt.
In der zweiten Woche wurde es dann richtig heiß und mit relativ hoher
Luftfeuchtigkeit kommt man ganz schön ins Schwitzen.

 

Und an den Verkehr mussten wir uns erst gewöhnen! Hier herrscht Linksverkehr!
Die fahren also genau andersrum wie wir und die Lenkräder sind auf der rechten
Seite, also bei dem "Beifahrer".
Der öffentliche Verkehr in Tokio ist insbesondere mit dem U-Bahn-Netz in einer
großen Dimension ausgebaut. Die Bahnen fahren in mehreren Etagen übereinander,
in einem Abstand von nur wenigen Minuten und immer proppevoll. Damit können
in kürzester Zeit Millionen von Menschen relativ problemlos transportiert werden.

 

Und noch etwas fällt auf: auf den Straßen sind eigentlich nie Baustellen zu sehen.
Immer nur abends rücken Bautrupps an, bauen in der Nacht und morgens ist alles
fertig und wieder frei für den Verkehr. Davon abgesehen, der hier herrschende
Verkehr wäre ansonsten auch kaum zu bewältigen.

 

Ansonsten gibt es in Tokio die Wolkenkratzer-Region Shinjoku, die sehr belebt ist.
Der Blick von oben auf das unendliche Menschenmeer, dass sich durch die engen
Straßen,  mehr Gassen bewegt, ist sehr beeindruckend. Man hat einen
wunderschönen Blick auf das bunte Leben und Treiben. Es gibt unendlich viele
Läden, ein riesiges Meer von Leuchtreklame, das richtig irritierend und bewunderns-
wert zugleich ist.
Von allen Seiten wird man angesprochen und zum Kaufen animiert. Und es gibt
sehr viele und interessante Menschentypen.

Wie auch Deutschland und besonders unsere Region am Mittwoch von einem
Unwetter erfasst wurde, so erging es auch Tokio. Ebenfalls am Mittwoch regnete
es bereits den ganzen Tag in Strömen und der Sturm wurde immer stärker. Am
Abend dann fegte ein Taifun über Tokio hinweg, der noch einmal unendliche
Wassermassen mit sich brachte.
Wir hatten echt Befürchtungen, dass wir den nächsten Tag zum Training schwimmen
oder paddeln müssen. Sogar die Bahnen fielen zum Teil aus, sodass uns die Japaner
letztendlich mit dem Bus von Sumitomo zum Kodokan fuhren.
Das erstaunliche war jedoch, dass am nächsten Morgen herrlicher Sonnenschein mit
wiederum brütender Hitze war, so als ob in der Nacht nichts geschehen sei.

 

Kamaishi

 

Nach einer Woche trennte sich unsere Gruppe. Ein Teil blieb im Kodokan und der
andere Teil zog um nach Kamaishi. Es war so wie ein großes Fischerdörfchen.
Die Zimmer sind hier richtig japanisch. Wir schlafen auf Reismatten und auf dem
Boden.

Das Training ist hier genauso hart wie im Kodokan. Wie immer drei Mal täglich und
lange Trainingseinheiten.
Die japanischen Damen bereiten sich mit dem Trainingslager auf den Mannschafts-
Weltcup vor. Dementsprechend ist das Training extrem anstrengend.
Wir müssen bis zu 1,5 Stunden durchkämpfen, ohne Pause.

 

Beim Training machen sich die japanischen Trainer und Sportlerinnen öfter über uns
lustig, wenn wir mal total kaputt und fast verzweifelt sind. Das ist eigentlich total mies.

 

Essen in Japan

 

Eigentlich gibt es in Japan immer das Gleiche: Reis und Fisch.

 

Seit wir aber bei den Mahlzeiten nichts mehr gegessen haben, weil es nur
Japanisches Essen gab, ist das Essen wesentlich deutscher geworden.
Zum Glück!

 

Aber es gibt eben auch ganz tolle Sachen. Hier gab es auch ein Bankett,
wo es nur Fisch gab. So richtig teuren! Es gab zum Beispiel Seeigel zu essen,
der hat noch gezappelt.

 

Essen gehen in Japan ist wie auch alles andere sehr teuer. Selbst in einem
einfachen Nudelrestaurant kostet solch ein Essen etwa 100,- DM, oder eben
50 € oder .......Yen.
Selbst ein kleines Bier - trinken wir natürlich nicht! - kostet schon 10,- DM.

 

Aber was es alles für Möglichkeiten gibt! Japanische Kneipen, Koreanische
Gaststätten, man kann Sushi essen, also eine bunte Vielfalt.

Übrigens Sushi essen:
Ein Ritual in Japan und sehr typisch. Sushi in sehr preiswerten Lokalen kostet so etwa
2 bis 5 Euro. In richtig chicen Restaurants jedoch kann solch ein Stück locker mal um die
10 € kosten. Damit kann man natürlich ganz schnell eine Rechnung von teilweise Hunderten
von Euro "er-essen".
Unvorstellbar für uns, welche Bedeutung hier in Japan ein Restaurant-Besuch haben muss.

 

Kuriose und für Deutsche sicher nicht ganz übliche Situationen gab es in den
Gaststätten zu erleben. Wenn Männer zum Beispiel zu dienstlichen Zwecken
essen gehen, kann es durchaus vorkommen, dass Frauen mit eingeladen werden,
die trotz des Besuches in einer Gaststätte für die Bewirtung da sind.
Immer wenn etwas zu Essen auf den Tisch gestellt wird, springen diese Damen
auf,  um es auf den Tellern der Männer zuzubereiten.
Rituale, die sicher wenig mit dem europäischen oder besser deutschen Rollen-
verständnis erklärbar sind.

 

Wir hatten uns in Tokio immer mal wieder darauf gefreut, zu McDonalds zu gehen.
Das gab uns auch ein starkes Heimatgefühl. In Kamaishi jedoch gibt es leider kein
McDonalds-Restaurant.
Das Schlimmste in Japan ist eigentlich, dass wir auf Schokolade verzichten müssen!
Normalerweise ist das neben Pizza unsere "Hauptspeise" und sie fehlt uns sehr.

 

Am Freitag der zweiten Woche, am 05.07. waren die in Tokio gebliebenen Mädels
bei den Komatsu-Damen trainieren. Dort hatten wir drei Stunden am Stück Training
und hatten mal einen Einblick, wie die jeden Tag trainieren.
Natürlich haben wir wieder Randori, Randori und nochmals Randori gemacht. Eine
Erfahrung wars auf jeden Fall wert und die japanischen Girls waren auch voll freundlich.
Nach dem Training hätten wir alle tot ins Bett fallen können, aber wir wurden von den
Komatsu-Trainern zum Essen eingeladen. Koreanisch stand auf dem Plan. Wir haben
uns schon alle auf Hund oder Katze eingestellt. Man hört ja da manchmal so Dinge...
Aber wir wurden vom Gegenteil überzeugt. Es gab Rindfleisch, welches wir uns sogar
selber auf einem Grill braten konnten. Dazu gab es Kartoffelsalat und als Nachtisch Eis.
Damit waren wir natürlich überaus zufrieden. Endlich mal kein Reis!
Als Abschluss haben wir dann noch unsere Gastgeschenke ausgepackt.
Leckere Milka-Schokolade, die wir am liebsten selber gegessen hätten, aber wir wollten
den Japanerinnen auch mal was Gutes tun  :-))). Zu unserer Überraschung hatten sie auch
etwas für uns, und zwar die heiß ersehnten Komatsu T-Shirts, die wir unbedingt haben wollten.
Nach diesem anstrengenden, aber guten Tag sind wir alle glücklich eingeschlafen.

 

Ein anderes tolles Erlebnis war auch, als wir im 45. Stock eines Hochhauses Cocktails
schlürfen waren. Das war richtig schön romantisch. Draußen war es dunkel und man konnte
die ganzen beleuchteten Häuser sehen. Leider war es sehr teuer da. Der billigste Drink hat
15 Euro gekostet - aber wir waren eingeladen!
Das fanden wir natürlich toll und haben es genossen.

 

König Fußball

 

In der ersten Woche unseres Aufenthaltes in Japan fand ja noch die Fußball-
Weltmeisterschaft statt.
Von den Spielen haben wir eigentlich nur am Fernseher etwas  mitbekommen.

 

Am Sonntag Abend jedoch zum Finale - wir hatten immerhin bereits am
Nachmittag endlich mal Trainingsfrei! - sind wir nach Yokohama gefahren.
Es war ja alles ausverkauft, aber mitten in diesem Trubel zu sein, das stellten
wir uns schon toll vor.
Wir haben dort am Stadion viele Deutsche getroffen, die in Japan leben. Sie
haben sehr viel vom Leben in Japan erzählt.
Beinahe wären wir sogar noch ins Stadion gekommen, aber auch draußen
war es trotzdem lustig.


Mareen und Katrin als Fußballfans

 

was es sonst noch so gibt.....

 

Die Verbindung zur Heimat ist so leidlich.
Internet-Cafes gibt es, aber vom Kodokan muss man etwa 15 min. laufen, um
dort hin zu kommen. Die Stunde im Internet kostet so etwa 4 €.

 

Das Telefonieren ist schon wesentlich teurer: 2-3 Minuten ca. 10 €.
Das Schlimmste ist nur, dass die Handys in Japan nicht funktionieren.
Es existiert ein anderes System.

 

Das Faxen funktioniert gut, man erhält auch die originale deutsche Schrift! ;-)
Zum Japanisch-lernen kann man allerdings den Absender nutzen. Dieser ist
wirklich mit japanischen Schriftzeichen angegeben.

 

Jungs gibts in Tokio viele, nur keine hübschen. :-(
In Kamaishi gar keine, außer den Trainern.

 

Wie geht der Aufenthalt in Japan weiter?

 

Nachdem die eine Gruppe am Montag (1. Juli) nach Kamaishi umgezogen ist,
beendeten am Dienstag die Japanerinnen ihren Trainingslehrgang im Kodokan.

Für uns heißt das: neue Trainingspartner suchen! Aber keine Angst, das war
schon alles geplant! Am Nachmittag hatten wir das erste mal Training an der
Nittadai-Universität. Diese Uni ist vergleichbar mit einer Sport-Hochschule.
Um dorthin zu kommen, mussten wir jedoch eine Stunde mit der U-Bahn fahren.

Langsam setzt uns das harte Training ganz schön zu. Wir strengen uns trotzdem
an und können doch auch immer mal ganz gut mithalten. Für unseren guten Einsatz
am Dienstag haben wir sogar endlich wieder mal trainingsfrei bekommen.
Mittwoch Vormittag durften wir ausschlafen und uns etwas regenerieren.
Das ist auch langsam nötig. Es gibt in der deutschen Delegation erste Ausfälle
durch Verletzungen und auch Krankheiten (Angina), die sicher auch durch die
Klimaanlagen verbreitet werden.

 

Am Donnerstag stießen dann noch 10 Ungarinnen zu uns.

 

Das viele Fahren zu den verschiedenen Trainingsstätten in der zweiten Woche ist
recht ermüdend und zeitaufwändig. Es bleibt da leider nicht mehr viel Freizeit für uns.
Auch zehrt das anstrengende Training sehr und wir bekommen so langsam Heimweh.

Nächste Woche geht es voraussichtlich zur Budodai-Universität im Norden. Es ist
dann unsere letzte Woche in Japan.

 

Der zweite Sonntag in Japan! Wir haben wenigstens am Nachmittag wieder mal
trainingsfrei. Die andere Gruppe kommt heute Nachmittag aus Kamaishi wieder.
Nach Norden zur Budodai-Universität ziehen wir nun doch nicht um, deshalb werden
wir weiterhin zu den verschiedenen Unis und Werksmannschaften in Tokio mit der
U-Bahn fahren und wieder im Kodokan wohnen. Jedoch trennt sich unsere Gruppe
in der letzten Woche doch wieder. Nunmehr fährt die bisher in Tokio trainierende
Gruppe an die Tokkai-Universität.

Mittlerweile ist es in Tokio brütend heiß, die Luft steht in der Stadt mit Temperaturen
von 35°C. Es ist einfach zu warm!

 

Ein tolles Ereignis steht uns hoffentlich noch bevor! Der Fujijama lockt!

 

Freitag, der 12. Juli: Es geht uns ziemlich gut, denn jetzt ist ein Ende in Sicht. Nur noch
zwei Trainingseinheiten und wir sind fast schon wieder in Old Germany.

Am Montag steht uns wieder ein sehr langer Flug bevor. Wir werden mit Zwischenstopp
in Frankfurt am Main dann gegen Abend in Berlin ankommen.
Der Abschied von solch einem traditionsreichen Land wird uns sicher schwer fallen, aber
wir freuen uns schon riesig auf zu Hause, auf unsere Familien und unsere Freunde. Vor
allem aber auf die auf uns wartenden Ferien, die wir ganz bewusst und in Ruhe genießen
werden.

 

Happy Birthday!

 

Wir haben ganz vergessen, dass neben dem vielen Training auch noch zu
Ehrendes in Japan geschieht!

 

Katrin Dittrich feierte in den letzten Tagen ihren 18. Geburtstag!
Herzlichen Glückwunsch, Katrin! Alles, alles Gute, viel Freude und ganz
viel Erfolg, nicht nur in Japan, sondern vor allem bei Deinen kommenden
internationalen Wettkämpfen!

Katrins Meinung zu ihrem Geburtstag:
"Mein 18.! Er war nicht gerade so prickelnd. Training, Training, Training.... 
und das an meinem Geburtstag....  :-(
Aber der wurde dann eigentlich noch ganz cool. Hab ´nen schwarzen Gürtel
von allen geschenkt bekommen. Mit Bestickung und so. Ich wollt mich dafür
auch bei allen bedanken!"

Wenn das kein Ansporn für eine Dan-Prüfung ist ....

 

Der Fujijama

Das japanische Nationalsymbol, der heilige Berg Fujijama, sollte unser Ziel
am Donnerstag der dritten Woche sein.

Das Wahrzeichen Japans ist 3776 m hoch, liegt in der Region Shizuoka, die
mit ca. 3,8 Millionen Menschen besiedelt ist.

Übrigens herrscht dort ein sehr mildes Klima, dass sich ideal für den Anbau
von grünen Tee eignet. Dadurch liegt am Fuße des Fujijamas das berühmteste Tee-
Anbaugebiet Japans, wo unter anderem der beste und auch teuerste Tee wächst.
Fast die Hälfte der japanischen Tee-Produktion wird dort in diesem Anbaugebiet
gepflückt.
Japan ist der viertgrößte Anbauproduzent von grünem Tee in der Welt, 90% der
Produktion bleibt allerdings auch im Lande und wird dort getrunken.
Kein Wunder, Japan und Tee trinken gehört einfach auch in unserer Vorstellung
zusammen.

Durch den starken Regen während des Taifuns war leider an ein Besteigen des
Fujijama nicht zu denken. Als Alternative gingen wir in ein dort in der Nähe
gelegenes Schwimmbad mit einer großen Auswahl an heißen Quellen und Becken
mit verschiedenen Düften - die perfekte Entspannung nach unseren harten Trainingstagen.


Antje und Kati genießen!

Und zum Spaß hatten sie dort auch eine Rutsche. Für uns war sie zu kurz, denn es war
immer schnell vorbei, aber die Japaner bekamen immer fast einen Herzinfarkt, wenn sie
unten ankamen. Wir sind dort immer mit Riesen-Tempo runtergerutscht, dass wir fast
rausgefallen wären.

Es war ein herrlicher Erlebnistag, mit den Gedanken weit weg vom Training.

Arigato Goseimash´ta - Dankeschön - für die Berichterstattungen aus Japan!
Sajonara - Auf Wiedersehen! - am Montag wieder zu Hause!

Fotos von www.kodokan.org

 Text: http://vor2013.bjv-judo.de/Highlights/Japan2002/Hauptseite.htm